Mittwoch, 27. Mai 2009

Nichts sehen, nichts hören, trotzdem was sagen

Unter dem schönen Titel

Anhörung zu Kinderporno-Sperren: ein "Strauß verfassungsrechtlicher Probleme"


hat heise einen Artikel über die Bundestagsanhörung bzgl. der geplanten Zensurmassnahmen unseres "lieben Führers" bzw. der Bundesregierung veröffentlicht. Interessant auch ein Interview mit einem Laien auf Spiegel online zum gleichen Thema.

Zum einen finde ich es selbstverständlich gut dass die leidlich bekannten Kritikpunkte öffentlich vor dem Hohen Rat bzw. Hohen Haus bzw. Bundestag zur Sprache kommen. Ich will nicht alle Punkte wiederholen, hervorzuheben ist meiner Meinung nach aber folgenden Satz:

Bei der Prüfung von Blockadevorgaben skandinavischer Länder habe das BKA festgestellt, dass "viele Eintragungen nach unserem Straftatsbestand" gar nicht enthalten sein dürften. (Jürgen Maurer, Direktor beim Bundeskriminalamt)

Ach was. Das kommt nun aber wirklich überraschend. Und wers nicht glaubt möge sich die entsprechenden Sperrlisten anschauen und sich im Selbstversuch davon überzeugen dass fast alle Seiten auf den Sperrlisten absolut keine Kinderpronographie enthalten. Old Thrashbarg hats getan. Wie man das anonym und BKA-sicher macht wird Thema eines anderen Artikels sein.

Weiter gehts (gleiche Quelle):

Nachfragen hätten aber ergeben, dass entsprechende Materialien in Unterverzeichnissen verborgen gewesen seien

Das wird ein Spass! Ich sichere mir auf irgendwelchen populären Seiten (ala Alice, T-Online etc.) Webspace, lade Kinderpornos (demnächst reichen sicherlich auch kritische Artikel gegen unseren lieben Führer oder Backrezepte) in "Unterverzeichnisse" hoch und zeige dann die Domain beim BKA an. Und schwupps, landet Lieschen Müllers Seite zum Thema "schöner Wohnen mit Zimtlatschen" auf dem Kinderporno-Filter. Ein weiterer Anruf bei Lieschen Müllers Arbeitgeber sollte den Rest erledigen.

Spass und Sarkasmus beiseite, richtig interessant ist nun die Reaktion unserer intellektuellen Elite, die wie immer mit Weisheit, Grossherzigkeit und Augenmass unsere Geschicke lenkt. Auch dazu möchte ich nur einen Satz herausgreifen:

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, die seit Monaten an allen Fronten für Web-Sperren kämpft, will trotz der wachsenden Kritik "keinen Deut" von ihrem Ansatz abrücken.

Ah - jetzt kommen wir der Sache doch ein bisschen näher. Einfach ausgedrückt heisst das: "Leckt mich alle am Arsch, ich interessiere mich einen Dreck für euere Meinung". So muss das sein! Ein lieber Führer der sich volksnah gibt aber eben doch ein lieber Führer bleibt. Erinnert mich etwas an die Wahlen in der DDR anno 1989. Ein Hoch auf Politiker die ein offenes Ohr für ihr Wahlvieh bzw. -fleisch haben, bewandt in der Thematik, stringent in der Sache. Ein Hoch der Demokratie, ein Hoch der Macht die vom Volke ausgeht. Beim Anblick unserer politischen Elite schaue ich frohen Mutes der Zukunft entgegen und sage mir: "Macht ihr mal, ich habe ja nichts zu verbergen."

Samstag, 23. Mai 2009

Der Bundesinnenminister, völlig Hacke

Auf der Startseite des BMI heisst es so schön:

Der Bundesinnenminister im Profil

Old Thrashbarg meint: Bei so einem Bild wäre wohl folgende Überschrift angebrachter:

Der Bundesinnenminister, völlig zugedröhnt


So sehe ich meistens erst nach einer Flasche Wein und zwei Tüten aus!





Sperrt mich! Sperrt mich! Bitte!

Ich will auch endlich gesperrt werden. Ich will auch endlich von Deutschen Behörde und Ministerien drangsaliert werden. Wie viel Satire muss ich denn posten um endlich auf dem Behördenradar zu erscheinen?

Ich mach schonmal den Anfang und lade ein Bild des Bundesadlers hoch. Denn das ist schliesslich eine Ordnungswidrigkeit und gehört verboten. Vielleicht erstatte ich aus Spass mal eine Anzeige gegen Unbekannt - mal sehen was passiert.

Hier der versprochene Bundesadler, inkl. Logo des Bundesinnenministeriums:









Und wenn das noch nicht reicht noch eine Satire, diesmal ist sogar (uhuhu) ein Hakenkreuz zu sehen:



















(Quelle)

So - wenn das nicht genug ist fällt mir auch nichts mehr ein.

KemperTrautmann: Fuck off!

Ja, so schnell kanns gehen und man hat sich eine Abmahnung von ehrenwerten und moralisch einwandfreien Anwälten eingefangen.

Du bist Terrorist bzw. der Autor des Videos wurde also von der Agentur KemperTrautmann abgemahnt mit der unmissverständlichen Bitte das Video zu entfernen.

Old Thrashbarg meint: KemperTrautmann, ihr könnt mich mal an meinem blanken Metallarsch lecken. Falls Alexander Lehmann das Video vom Netz nehmen muss, bei Old Thrashbarg könnt ihr es weiterhin sehen:



Wer sich auch finanziell an der Abwehr der Abmahnung beteiligen will/kann, kann hier seinen Kommentar bzw. Obulus hinterlassen.

Beim Besuch ihrer Seite ist mir nebenbei aufgefallen dass fast alle beschissenen Spots die mir zur Zeit im TV auf den Senkel gehen von dieser Luschenagentur stammen, beispielsweise die grottigen Paulaner- oder Rafaello-Spots. Bah!

Save yourself

Ich werde in unregelmässigen Abständen Tips veröffentlichen wie man Stasi-Schäuble und seinem Bespitzelungsapparat ein Schnippchen schlägt - und ganz nebenbei den verhassten Nachbarn beim BKA anschwärzen kann ;-)

Dabei soll es sich um Hinweise und Programme handeln die auch ein Computerlaie (bzw. -leye) versteht. Ich habe immer wieder festgestellt dass Verschlüsselung für die meisten User immer noch ein Buch mit sieben Siegeln, oder einfach zu kompliziert ist. Meiner Mutter könnte ich z.B. PGP nicht nahebringen. Daher hier mein Versuch ein paar Tools und Programme vorzustellen die auch Lieschen Müller bedienen kann.

Heute geht es um TrueCrypt:

TrueCrypt ist ein mächtiges, aber einfach zu bedienendes Verschlüsselungprogramm mit dem man ganze Festplatten (auch die Bootpartition) oderWechselmedien verschlüsseln kann. Weiterhin kann man eine verschlüsselte Datei anlegen, die sich nach Eingabe des Passworts wie ein normales Laufwerk verhält und im Explorer auch entsprechend dargestellt wird.

TrueCrypt legt hierbei eine Datei in einem vom Benutzer wählbaren Ordner an und verschlüsselt diese mit AES-256 (was, einfach ausgedrückt, eine sehr sichere Verschlüsselungsmethode ist). Die Grösse der Datei ist frei wählbar. Die Datei sieht auf der Festplatte wie jede andere Datei auch aus. Wird dies diese Datei nun mittels TrueCrypt "gemountet" bzw. "eingebunden" so taucht sie nach Eingabe des Passworts im Explorer als Laufwerk auf. Man kann nun wie gewohnt Dateien dort anlegen, kopieren, verschieben etc. Danach wird das Laufwerk "getrennt", und Schäuble schaut doof aus der Wäsche.

Ich empfehle alle persönlichen Dokumente die das BKA nichts anzugehen haben auf einem verschlüsselten Laufwerk abzulegen. Gegen den ominösen Bundestrojaner hilft das zwar zunächst wenig, wird aber bei einer Hausdurchsuchung der PC mitgenommen ist es sehr, sehr unwahrscheinlich dass die freundlichen Beamten des BKA die Inhalte lesen können.

TrueCrypt bietet noch mehr, zum Beispiel versteckte Laufwerke (sozusagen ein verschlüsseltes Laufwerk in einem verschlüsselten Laufwerk), für heute soll es das aber mal gewesen sein.

Ein recht gute Anleitung zu TrueCrypt gibt hier.

Du bist Terrorist, Ich bin Terrorist

Jawoll! Ich wusste es ja schon immer - wir sind von asozialen KiPo-Terroristen umgeben die den ganzen Tag nichts andres machen als sich mit ihren Kreditkarten Kinderpornos, Musik und Filme von öffentlich erreichbaren Seiten ziehen und den Pösen Puben die Millionen, Milliarden, ja sogar Billionen an Dollar/Euro/Rubel/Yen in die Tasche schaufeln. Jaja, das ist ein Massenmarkt, ähnlich wie die Automobil- oder Finanzindustrie!

Wenn das so lukrativ ist werde ich da wohl eine Runde mitspazieren müssen. Ich will mich ja schliesslich in ein paar Jahren mit prall gefüllter Brieftasche auf den Bahamas niederlassen. So könnte es klappen:

1. Ich brauche erstmal irgendwelche verbotenen Inhalte, heisse Ware sozusagen. Das ist aber kein Problem, denn die Bundesregierung sagt ja selbst dass es eine Unmenge an Webseiten gibt die sowas anbieten. Diese Seiten finde ich ganz einfach über Google, oder, viel einfacher, ich surfe einfach ein bisschen ziellos im Netz. Man stolpert ja fast täglich unabsichtlich über solche Seiten (zum Glück nicht mehr lange, Stopschild sei Dank!)

2. Dort kaufe ich mir Pornos, Musik, Filme und was ich sonst greifen kann mit meiner Kreditkarte.

3. Ich setze eine Webseite auf, die möglichst öffentlich ist und somit von jedermann leicht gefunden werden kann. Dann betreibe ich massiv Werbung so dass auch der Otto-Normal-Surfer mindestens einmal am Tag zufällig dort landet.

4. Ich veröffentliche meine Kontodaten an - man muss ja wissen auf welches Konto die Millionen gehen sollen.

5. Fertig! Ich muss nur noch auf den Geldeingang warten! Das schöne daran ist dass die Besucher immer wieder kommen und immer wieder bezahlen. Denn: Sie sind ja jetzt angefixt! Ein kurzer Besuch meiner Seite genügt, und John Doe wendet sich von seiner Frau ab und steht ab sofort nur noch auf kleine Jungs und Mädels. So einfach ist das.

Ich danke der Bundesregierung für die Tips! Damit kann eigentlich nix mehr schiefgehen und ich kann stolz von mir behaupten:

Ja, auch ich bin Terrorist

Donnerstag, 14. Mai 2009

Die Weltsicht des Dieter Wiefelspütz

Welch grandiose Idee: Wir verhindern Amokläufe durch ein Verbot von Paintball. Klar ... wenn erwachsene Menschen durch den Wald rennen und sich mit Farbkugeln beschiessen ist der KiPo-Terrorist natürlich nicht weit. Einsperren, das ganze Gesinden, dann kehrt endlich wieder Ruhe und Ordnung ein in diesem Land.

Mich erinnert die Aktion sehr stark an "Holy Grail" von Monty Python, wo es in der deutschen Synchro heisst:

"Und daher wissen wir das die Erde bananenförmig ist." - "Sehr interessant, erklärt mir doch bitte noch einmal wie man mittels Tütenaufblasen Erdbeben verhindern kann".

Vielleicht kann mir mal einer erklären wie man mittels Paintballverbot Amokläufe verhindern kann. Anderes Thema, ja, aber der Vorschlag ist genau so dämlich und könnte in der Tat direkt aus der Feder von Graham Chapman stammen.

Und nun, ein paar Tage nach diesem Vorschlag, plötzlich der Rückzieher:

Koalition zieht Paintballverbot zurück

Und jetzt die Begründung eines gewissen Reinhard Grindel (CDU):

"Wir wissen momentan noch zu wenig darüber, wie gefährlich das Spiel wirklich ist."

Ach ... was sie nicht sagen? Sie wissen noch zu wenig. Soviel Dreistigkeit haut einen doch echt vom Hocker. Zunächst wird wie immer mit viel TamTam ein neuer Vorschlag ins Spiel gebracht um der dummen Masse einen Knochen vor die Füsse zu werden, nur um hinterher sinngemäss zu sagen "Leute, wir wissen eigentlich gar nicht um was es hier geht, wir wollten nur mal wieder was gesagt haben."

Und natürlich darf sich auch unser überaus beliebter und kompetenter Herr Wiefelspütz zu Wort melden, der in letzter Zeit ja schon öfter durch Arroganz und Borniertheit aufgefallen ist:

Er selbst halte Paintball zwar nach wie vor für sittenwidrig, "aber meine persönlichen Wertvorstellungen sind nicht unbedingt Grund für ein Verbot" (Quelle)

Was heisst hier bitte "nicht unbedingt"? Unter welchen Bedingungen wären sie das denn? Sind wir etwa ein Jünger Kants der sich einbildet den kategorischen Imperativ bereits formvollendet in die Tat umgesetzt zu haben? Herr Wiefelspütz, Ihre Wertvorstellungen in allen Ehren, aber schieben sie sich diese doch bitte in Ihren fetten Politikerhintern und sorgen sie dafür dass sie drin bleiben. Es interessiert uns nämlich einen Dreck was ein angestaubtes Fossil wie Sie in Ihrem kranken Hirn ausbrütet nur um sich mal wieder profilieren zu können. Sie haben weder Ahnung vom Internet, noch von Paintball, noch von irgendeinem anderen gesellschaftlich relevanten Thema und sollten in Zukunft einfach mal die Fresse halten, wenn sie keine Ahnung haben. Also, wenn man sichs so überlegt, ein Schweigegelübde wäre genau das Richtige für Sie (schon mal was vom Schweigegelübtophon gehört? Kann ich Ihnen nur empfehlen!)

Und, nur ganz nebenbei, ihre Frisur sieht einfach scheisse aus.